Höhere Fachschule für Sozialpädagogik

Nachdiplomkurs Traumapädagogik

Traumapädagogik verstehen wir als eine pädagogische Bewegung, welche die neusten Erkenntnisse der Psychotraumatologie mit deren Auswirkungen auf die Entwicklung und Verhaltensstrategien der Betroffenen berücksichtigt. Traumapädagogik versteht sich als ganzheitlicher Ansatz, in den sich, basierend auf einer konsequenten verstehenden, wertschätzenden und freudvollen Haltung, viele vorhandene Methoden und pädagogischen Ansätze einbinden lassen. Die Traumapädagogik-Weiterbildung fokussiert in ihren Verstehensmodellen neben innerpsychischen Abläufen ausdrücklich auf die Wechselwirkung innerhalb von Beziehungen und Systemen. Sie richtet ihre Förderansätze auf Stabilisierung und Selbstwirksamkeit aller Beteiligten aus.

Eckdaten

Programmstart12.03.2025
Programmende16.04.2027
Anmeldeschluss15.01.2025
KostenCHF 7'900.00
ProgrammleitungChristopher Kahmen, Mag. Phil., Dipl. Erziehungswissenschaften, Dipl. Psychologie,
Abteilungsleiter der Kinderpsychiatrische Abteilung Basel

Kathrin Heusser, Sozialpädagogin HF, Traumapädagogin DeGPT und Traumazentrierte Fachberaterin DeGPT, Verantwortliche Ressort Traumapädagogik HFS Zizers
VeranstaltungsortThe Alpina Mountain Resort, Tschiertschen
VeranstalterVeranstalter ist das Zentrum für Liaison und aufsuchende Hilfen der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik der UPK Basel in Kooperation mit der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik HFS Zizers.

Kontakt für Fragen

Maja Diem
Sekretariat
081 307 38 07
eMail

Anmeldung

Inhalt

  • Einführung in die Psychotraumatologie
  • Mögliche Folgen traumatischer Erlebnisse
  • Diagnostik und traumapädagogisches Verstehen
  • Einführung in die Traumapädagogik – Pädagogik des sicheren Ortes (Geschichte, Bezüge, Überblick)
  • Traumapädagogische Haltungen (Hintergründe, Relevanz und Transfer in die pädagogische Arbeit)
  • Methoden der Selbstbemächtigung (Resilienzförderung, Achtsamkeit, Sinneswahrnehmung, Körperwahrnehmung, Emotionsregulation, Selbstverstehen)
  • Belastungssensible Beratung und Kommunikation/Übertragung/Gegenübertragung und Reinszenierung von emotionalen Erfahrungen, inneren Selbstkonzepten, Rollenerfahrungen und Beziehungserfahrungen
  • Bindung und Trauma
  • Transgenerationale Weitergabe belastender und traumatischer Erfahrungen
  • Elternarbeit im Sinne der Traumapädagogik
  • Traumatherapie und Traumapädagogik – Unterschiede und Gemeinsamkeiten
  • Die Bedeutung von Trauma und Belastung für Gruppen
  • Die Bedeutung der pädagogischen Fachkräfte in der Traumapädagogik
  • Sekundäre Traumatisierung und Burnout- (Prophylaxe)
  • Stabilisierungsmöglichkeiten für die Arbeit mit belasteten Kindern und Jugendlichen
  • Abschiede – Bedeutung und Gestaltung von Übergängen
  • Stabilisierende Strukturen und Rahmenbedingungen für einen sicheren Ort
  • Kolloquium – Präsentationen der Praxisprojekte

Zertifizierung

Der Nachdiplomkurs ist nach den Richtlinien der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) und dem Fachverband Traumapädagogik (FV TP) konzipiert. Bei Erfüllung der Voraussetzungen (Modulteilnahme, Teilnahme an Supervision, schriftliche Arbeit zum traumapädagogischen Verstehen, erfolgreiches Kolloquium zum Praxisprojekt) kann das Zertifikat des Fachverbands Traumapädagogik / DeGPT in Traumapädagogik erlangt werden.

Zielpublikum

Psychosoziale Fachkräfte in den Hilfen zur Erziehung, sowie in anderen pädagogischen und psychosozialen Arbeitsfeldern, die mit traumatisierten / lebensgeschichtlich belasteten Kindern und Jugendlichen arbeiten. Für die Arbeit mit Erwachsenen grundsätzlich auch geeignet, jedoch muss der Transfer auf diese Klientel selber gemacht werden.

Voraussetzungen

Voraussetzung zur Teilnahme sind mindestens drei Jahre Berufserfahrung in einem relevanten Praxisfeld und eine abgeschlossene Grundausbildung in einem psychosozialen Berufsfeld. Angerechnet werden die Praktika bei Vollzeitstudierenden – sowie auch die Ausbildungszeit, wenn diese berufsbegleitend absolviert wurde.

Relevante Praxisfelder sind laut Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie und des Fachverbandes Traumapädagogik:
  • Abgeschlossene Berufsausbildung (Fachschulen) sozialadministrativer, erzieherischer oder pflegerischer Berufe (insbesondere Sozialpädagog_innen, Pflegefachkräfte, Hebammen, Ergotherapeut_innen, Physiotherapeut_innen, Logopäd_innen o.Ä.)
  • Hochschul- und Fachhochschulabsolvent_innen mit psychologischen, pädagogischen und verwandten Abschlüssen, z.B. Dipl.-Psycholog_innen und Ärzt_innen, Dipl.-Pädagog_innen, Dipl.-Sozialarbeiter_innen und Dipl.-Sozialpädagog_innen, Dipl.-Heilpädagog_innen, Sonder-Pädagog_innen, Lehrer_innen, Dipl.-Theolog_innen, Dipl.-Soziolog_innen oder analoge Abschlüsse (BA, MA).

Ziele

  • Erhöhung der eigenen Stabilität und Handlungssicherheit in der Arbeit
  • Erhöhung von Freude, Gelassenheit und Souveränität in der Arbeit
  • Erhöhung der Sensibilität, Flexibilität und Souveränität im Umgang mit den Themen Trauma, Stress und Belastung
  • Erhöhung von Mut und Zutrauen in der Begleitung und Beratung traumatisierter und belasteter Mädchen und Jungen und ihrer Familien
  • Erhöhung der Sicherheit in der Kooperation mit anderen psychosozialen Systemen

Ablauf und Dauer

Die Ausbildungsmodule finden über den ganzen Kurs hinweg von Mittwoch bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr statt, am Freitag jeweils bis ca. 16.00 Uhr.

  • Modul 1         12. – 14. März 2025
  • Modul 2         11. – 13. Juni 2025
  • Modul 3         26. – 28. November 2025
  • Modul 4         4. – 6. Februar 2026
  • Modul 5         10. – 12. Juni 2026
  • Modul 6         16. – 18. September 2026
  • Modul 7         20. – 22. Januar 2027
  • Modul 8         14. – 16. April 2027

Zusätzliche Kurstage und Leistungsnachweise

  • 2 Supervisionstage, die vor Ort mit den TeilnehmerInnen terminiert werden
  • eine schriftliche Arbeit zum traumapädagogisch-diagnostischem Verstehen
  • Planung, Umsetzung, Dokumentation und Präsentation eines traumapädagogischen Praxisprojektes
  • 3 Treffen in Regionalgruppen zum fachlichen Austausch. Die Treffen finden zwischen dem 2. und 3. Modul, dem 4. und 5. Modul und dem 6. und 7. Modul statt. Die Gruppen und Daten werden am Kurs eingeteilt.

Kosten

Die Gesamtkosten für den Nachdiplomkurs betragen CHF 7900.00
In den Kurskosten inbegriffen sind:

  • 8 Seminarmodule
  • 2 Supervisionstage
  • Schriftliche Arbeit zum traumapädagogischen-diagnostischen Verstehen
  • Seminarunterlagen
  • Früchte, Kaffee und Mineralwasser im Kursraum

Zusätzliche Kosten:

  • Tagesgäste: Saalpauschale & Verpflegung
  • Hotelgäste: Unterkunft, Verpflegung

An- und Abreise sind von den Teilnehmenden selbst zu organisieren und zu finanzieren

Detailpreise für Hotelgäste
  • Einzelzimmer, Klassik: CHF 165/ Nacht
  • Doppelzimmer, Klassik: CHF 220/Nacht
  • Einzelzimmer Superior: CHF 220/ Nacht
  • Doppelzimmer Superior: CHF: 264/Nacht

Nutzen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

  • Erleben eines sicheren Ortes
  • Erhöhung der Selbstbemächtigung
  • Erhöhung der Selbstakzeptanz
  • Verstehen eigener Verhaltensstrategien
  • Erlernen alternativer Verhaltensstrategien
  • Erleben von korrigierenden, stabilen Beziehungen
  • Erleben von Wertschätzung, Individualisierung, Selbstwirksamkeit und Freude
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit, Motivation und Lebensfreude