Höhere Fachschule für Sozialpädagogik

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Einführungstag Traumapädagogik für Interessierte

In unserem Alltag haben wir es immer wieder mit Menschen zu tun, die in ihren lebensgeschichtlichen Erfahrungen von erheblichen Belastungsfaktoren oder traumatischen Erlebnissen betroffen sind. Sie stellen mit ihren besonderen Verhalten häufig eine grosse Herausforderung für die Personen in ihrem Umfeld dar. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es gerade bei betroffenen Kindern und Jugendlichen zu vermehrten Krisen kommt, welche die Bezugspersonen vor grosse Herausforderungen stellen.

Der Begriff Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Wunde. Tatsächlich sind in der Begegnung mit betroffenen Kindern und Jugendlichen nicht nur ihre lebensgeschichtlich verursachten Wunden spürbar, sondern es entstehen auf Grund ihrer oft unverständlichen und teilweise hoch verunsichernden Interaktionen in Beziehungen bei den Bezugspersonen und Fachkräften immer wieder Unsicherheit.

Unter Traumapädagogik verstehen wir eine pädagogische Bewegung, welche die aktuellen Erkenntnisse der Psychotraumatologie und deren Auswirkungen auf die Entwicklung und Verhaltensstrategien der Betroffenen berücksichtigt. Traumapädagogik versteht sich als ganzheitlicher Ansatz, in welchem sich, basierend auf einer verstehenden, wertschätzenden Haltung, viele pädagogische Methoden und Ansätze einbinden lassen.

Primäres Anliegen der Traumapädagogik ist die Sorge für einen «sicheren Ort» als wichtige und notwendige Grundvoraussetzung für den Bewältigungsprozess von Betroffenen. Dabei geht es sowohl um die innere, als auch um die äussere Sicherheit.

Der Tageskurs wird theoretisches Grundlagenwissen vermitteln, welches mit dem Zusammen-Leben im Alltag verknüpft ist. Beide Kursleiter verfügen über mehrjährige Erfahrung im Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen und setzten in ihrer alltäglichen Arbeit den traumapädagogischen Ansatz um.

Ziel:

Im Kurs «Einführung in die Traumapädagogik für Interessierte» geht es um die wichtigsten Grundlagen der Traumapädagogik. Wir wollen Interessierten, die mit Menschen zu tun haben, welche belastende Lebenserfahrungen gemacht haben, ein Grundwissen vermitteln, damit schwierige Verhaltensweisen verstanden und eingeordnet werden können. Weiter werden bewährte Methoden weitergegeben, welche die Alltagsgestaltung mit betroffenen Kindern und Jugendlichen besser gelingen lassen.

Themen:

  • Grundlagen der Psychotraumatologie
  • Wie durch ein Trauma von Gestern das Heute beeinflusst wird
  • Auswirkungen auf die Beziehungen
  • Wie kann man traumatisierte Menschen verstehen?
  • Pädagogische Hilfestellungen für traumatisierte Personen

Zielgruppe:

Der Tageskurs richtet sich an alle Interessierte, welche in ihrem Alltag mit lebensgeschichtlich belasteten Menschen zu tun haben. (Eltern und Personen aus ihrem Umfeld)

Einführungstag Traumapädagogik

für pädagogische Fachkräfte

In unserem pädagogischen Alltag haben wir es immer wieder mit Menschen zu tun, die in ihren lebensgeschichtlichen Erfahrungen von erheblichen Belastungsfaktoren oder traumatischen Erlebnissen betroffen sind. Sie stellen mit ihren besonderen Anpassungs- und Regulierungsstrategien häufig eine grosse Herausforderung für die Helfenden und Betreuenden dar. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es gerade bei betroffenen Kindern und Jugendlichen zu vermehrten Krisen kommt, welche die Bezugspersonen und Fachkräfte vor grosse Herausforderungen stellen.

Der Begriff Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Wunde. Tatsächlich sind in der Begegnung mit betroffenen Kindern und Jugendlichen nicht nur ihre lebensgeschichtlich verursachten Wunden spürbar, sondern es entstehen auf Grund ihrer oft unverständlichen und teilweise hoch verunsichernden Interaktionen in Beziehungen bei den Bezugspersonen und Fachkräften immer wieder Unsicherheit.

Unter Traumapädagogik verstehen wir eine pädagogische Bewegung, welche die aktuellen Erkenntnisse der Psychotraumatologie und deren Auswirkungen auf die Entwicklung und Verhaltensstrategien der Betroffenen berücksichtigt. Traumapädagogik versteht sich als ganzheitlicher Ansatz, in welchem sich, basierend auf einer verstehenden, wertschätzenden Haltung, viele bekannte pädagogische Methoden und Ansätze einbinden lassen.

Primäres Anliegen der Traumapädagogik ist die Sorge für einen «sicheren Ort» als wichtige und notwendige Grundvoraussetzung für den Bewältigungsprozess von Betroffenen. Dabei geht es sowohl um die innere Sicherheit (Selbstbemächtigung, Traumaverarbeitung, Stabilisierung), als auch um die äussere Sicherheit (Strukturen und Rahmenbedingungen, Haltungen, Stabilität der Betreuungspersonen).

Der Tageskurs wird theoretisches Grundlagenwissen vermitteln, welches stark mit der beruflichen Praxis verknüpft ist. Beide Kursleiter verfügen über mehrjährige Erfahrung im Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen und setzten in ihrer alltäglichen Arbeit den traumapädagogischen Ansatz um.

Ziel:

Im Kurs «Einführung in die Traumapädagogik für Fachpersonen» geht es um die wichtigsten Grundlagen der Traumapädagogik. Wir wollen pädagogische Fachkräfte, die mit Menschen leben oder arbeiten, welche belastende Lebenserfahrungen gemacht haben, ein Grundwissen vermitteln, damit schwierige Verhaltensweisen verstanden und eingeordnet werden können. Weiter werden bewährte Methoden weitergegeben, welche die Alltagsgestalltung mit betroffenen Kindern und Jugendlichen besser gelingen lassen.

Themen:

  • Grundlagen der Psychotraumatologie
  • Wie durch ein Trauma von Gestern das Heute beeinflusst wird
  • Auswirkungen eines Trauma auf gegenwärtiges Erleben und Verhalten
  • Die Annahme des «Guten Grundes»
  • Aspekte des sicheren Ortes

Zielgruppen:

Da der Kurs ein professionelles, pädagogisches Grundwissen voraussetzt, richtet er sich an Fachpersonen aus dem psychosozialen Arbeitsfeld, welche in diesem Bereich eine Ausbildung absolviert haben und mit lebensgeschichtlich belasteten Kindern und Jugendlichen arbeiten (Sozialpädagogen, Heilpädagogen, Fachangestellte Gesundheit oder Betreuung, Lehrpersonen)

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fairnetzen - Medienkompetenztraining

fairnetzen ist ein Medienkompetenztraining für Kinder und Jugendliche. Handlungsorientiert bekommen sie die Möglichkeit zu Erfahrungen und Erlebnissen, die ihre Einstellungen nachhaltig verändern und ihre Kompetenzen erweitern.

Das Mulitplikatorentraining befähigt zur selbständigen Umsetzung von fairnetzen mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 12 Jahren. Auch für ältere Jugendliche ist das Training gut geeignet, allerdings lässt sich mit zunehmenden Alter das Medienkonsumverhalten schlechter beeinflussen.

Themenbereiche und Leitsätze

Die unter den Themenbereichen genannten Leitsätze dienen den Kindern nach der Kursteilnahme dazu, sich an die Übungen mit den damit verbundenen Zielen zu erinnern. Sie werden zusammen mit den Teilnehmern individuell erarbeitet und vermitteln ihnen das Gefühl, selbst zu der Erkenntnis gekommen zu sein. Dies erhöht die Identifikation mit den Zielen des Konzeptes und führt dazu, dass sich die Kinder eigene Regeln setzen.

Medienkunde

  • Wir spielen mit den Spielen, nicht die Spiele mit uns!
  • Das Internet ist kein rechtsfreier Raum!
  • Der Urheber hat Rechte – das Urheberrechtsgesetz!
  • Das Wichtige kommt immer zuerst!

Medienkritik

  • Gesund leben mit den „Neuen Medien“
  • Wir kennen unser Limit!
  • Wir nehmen uns Zeit – für das reale Leben!

Mediennutzung

  • Wir gehen vorsichtig mit unseren persönlichen Daten um!
  • Wir achten auf unseren „digitalen Fussabdruck“!
  • Wir gehen fair miteinander um!
  • Jugendgefährdende Inhalte – eine Gefahr für jeden!

Kriterien

Bei der Entwicklung der Kurse wurde auf folgende Kriterien besonderer Wert gelegt:

1. Langfristigkeit
Mittels eines Vortrages oder eines kleinen Projektes können bei Kindern dieser Altersgruppe keine nachhaltigen Effekte erzielt werden. „Fairnetzen“ ist ein kompetenzorientiertes Programm, das seine Wirkung insbesondere dann entfaltet, wenn es über einen längeren Zeitraum durchgeführt wird. Somit wird empfohlen, die Inhalte in kleinen Einheiten über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen umzusetzen. Im Idealfall wird das Konzept darüber hinaus noch durch weitere Präventionsmassnahmen ergänzt.

2. Ganzheitlichkeit
Um beim Erwerb der Medienkompetenz einen optimalen Langzeiteffekt zu erzielen, wird eine fächerübergreifende Umsetzung des Konzeptes empfohlen. Auf diese Weise erlangen die Teilnehmenden die Fähigkeit, über das vergleichsweise einfache Lernen und Wiedergeben von Inhalten hinaus, Wissen zu übertragen, Fähigkeiten zur Problemlösung zu entwickeln und Transferdenken zu vollziehen.

3. Nachhaltigkeit
Durch die oben genannten Kriterien, die bei der Erstellung des Konzeptes von hoher Bedeutung waren, kann von einer nachhaltigen Wirkung ausgegangen werden. Es bleibt jedoch festzustellen, dass das Ziel einer kompetenzorientierten Mediennutzung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die durch die ausgebildeten Multiplikatoren im Rahmen der eigenen Möglichkeiten umgesetzt bzw. angestossen werden soll.

Qualifikation der Ausbilder

  • Durchführung von «pack ma’s»-Seminaren zur Gewaltprävention und Förderung der Zivilcourage.
  • Ausbildung von Lehrkräften und Sozialarbeiter/innen zum Trainer für verschiedene Präventionsthemen.
  • Referent in Schulen, Hochschulen und bei sonstigen Veranstaltungen.
  • Interviewpartner für verschiedene Medien sowie Verfasser von Fachartikeln.
  • Langjährige Erfahrung in der kriminalpolizeilichen Präventionsarbeit.

Unsere Weiterbildungen im Überblick

Wir bieten Weiterbildungen aus den verschiedenen Handlungsfeldern der pädagogischen Arbeit an. Die Angebote der HFS zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus und sind darauf ausgelegt, ihre Kompetenzen im Berufsalltag zu erhöhen. Unsere Referenten und Referentinnen kommen aus der Praxis und vermitteln Wissen und Fachkompetenzen aus erster Hand.

Interkulturalität in der Pädagogik und der Sozialen Arbeit

Sich verstehen - auch wenn man sich nicht versteht!

Unterschiedliche Kulturen sind längst ein ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Der Umgang mit verschiedenen Sprachen, Kulturen, Bräuchen und Wertehaltungen wird als selbstverständlich erachtet, aber auch oft als nicht so einfach. Die Sprachbarriere, mangelndes Wissen oder Vorurteile bringen immer wieder Konfliktpotential mit sich. Vor allem im Bereich Soziale Arbeit und Pädagogik ist eine Zusammenarbeit aufgrund von Missverständnissen häufig erschwert. Fachpersonen in diesen Berufsfeldern müssen über vertieftes Wissen zu Migration, Kultur und Integration verfügen.

Mit der Weiterbildung sollen die kulturspezifischen Aspekte, die verschiedenen Dimensionen der Kulturen und das Verständnis für unterschiedliche Kulturen gefördert werden. Dies soll einem konstruktiven, wertschätzenden und kultursensiblen Umgang im (sozial-) pädagogischen Berufsalltag dienen.

Drei verschiedene Weiterbildungssettings, die dem Bedürfnis der Praxis gerecht werden, werden von der HFS Zizers angeboten.

Setting 1: Weiterbildungstag zu einem bestimmten Kulturkreis

In einem ersten Teil des Weiterbildungstages wird kulturspezifisches Wissen im Bezug auf Gemeinsamkeiten und Unterschieden zur eigenen Kultur vermittelt. Was bedeutet es, in zwei Kulturen zu leben? Typische Spannungsfelder werden hervorgehoben und erörtert. Im zweiten Teil bringen die Teilnehmenden Praxisbeispiele mit, an welchen gearbeitet wird.
In einem ersten Durchgang im September 2020 wurden Chancen und Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Menschen aus der tamilischen Kultur vermittelt. Im Mai fand der Weiterbildungstag mit Schwerpunkt Ostafrika statt. Neu werden die Workshops in verkürzter Form online angeboten.

Online-Workshop: Interkulturalität in der Pädagogik und der Sozialen Arbeit – Schwerpunkt Sri Lanka
Datum: 9. Mai 2023
Zeit: 16:30 – 18.00 Uhr
Kosten: 90.00 Fr

Interkulturalität in der Pädagogik und der Sozialen Arbeit – Schwerpunkt Westbalkan
Datum: 3. Juni 2023
Zeit: 10.00 – 16.00 Uhr
Kosten: 290.00 Fr (10% Ermässigung für HFS Alumni)

Setting 2: Inhouse Schulung, angepasst an die Institution

Kulturvermittlerinnen und -vermittler kommen in die Institution und geben Inputs zum Verständnis des Kulturumfelds der Klientinnen und Klienten. Anschliessend werden fallspezifische Lösungen gemeinsam mit dem Team erarbeitet.

Kosten: 130 Fr. / Coachingstunde

Setting 3: Fallbearbeitung aus kultureller Perspektive

Sich in Ruhe Zeit nehmen, um die Situation der eigenen Klientel vertieft zu analysieren und dabei kulturspezifische Aspekte in den Vordergrund zu rücken. Ziel ist es, die eigenen Klientinnen und Klienten mit Migrationshintergrund besser zu verstehen, was die Sichtweise verändern, aber auch neue Möglichkeiten erschliessen kann im interkulturellen Umgang.

In der Fallbearbeitung wird an den individuell spezifischen Fragestellungen, welche die Begleitung von Klientinnen und Klienten mit Migrationshintergrund betreffen, gearbeitet. Bei der Analyse der Situation wird neben migrationsspezifischen und individuellen Aspekten ein Schwerpunkt auf kulturspezifische Aspekte gelegt. Die erarbeiteten Lösungen und konkreten Umsetzungsschritte sollen anschliessend in der Praxis erprobt und reflektiert werden. Um die angewendeten Lösungen zu überprüfen und weiter differenzieren zu können, werden zwei Fallbearbeitungen in einem Abstand von sechs Monaten empfohlen.

Fallbearbeitung im Einzel- oder Gruppensetting – Länderschwerpunkt auf Anfrage

Datum und Uhrzeit: auf Anfrage
Ort:                           HFS Zizers oder Online

Kontakt:                   Andrea Grossen-Aerni

Kontakt für individuelle Anfragen und weitere Fragen

Andrea Grossen-Aerni
Dozentin

Schutzkonzept der Schulungsräume an der HFS Zizers

Wir freuen uns sehr, dass wir Sie wieder persönlich bei uns an der HFS in Zizers begrüssen können! Anbei finden Sie einen kurzen Auszug aus dem HFS Covid-19 Schutzkonzept mit den wichtigsten Hinweisen im Überblick.

Die Räumlichkeiten haben wir entsprechend den aktuellen Regeln des BAG vorbereitet:

  • Es stehen Händedesinfektionsmittel vor jeder Räumlichkeit zur Verfügung.
  • Alle wesentlichen Reinigungsprozesse werden regelmässig und sorgfältig durchgeführt, vgl. Vorgaben des BAG.
  • Die Schulungsräume werden regelmässig und ausgiebig gelüftet.

Um für alle ein sicheres und gesundes Lernumfeld gestalten zu können, sind wir auch auf Ihre Mithilfe angewiesen:

  • Bitte desinfizieren Sie sich die Hände beim Betreten des Gebäudes und halten Sie sich an die Hygieneregeln.
  • Es gilt weiterhin der Verzicht auf Händeschütteln.
  • Halten Sie permanent Abstand zu anderen Personen. In unserem Gebäude gilt allgemein die Maskenpflicht
  • In den Schulungsräumen gilt ebenfalls die Maskenpflicht, sofern die Abstandsregelung von 1,5m nicht eingehalten werden kann.

Personen mit Krankheitssymptomen bleiben selbstverständlich zu Hause – wir finden für Sie eine individuelle Lösung. Sollten Sie kurz nach der Durchführung der Weiterbildung bei uns Krankheitssymptome aufweisen, nehmen Sie bitte umgehend mit uns Kontakt auf.

Die HFS Zizers

Wir danken Ihnen für Ihre Kooperation!

Für Fragen wenden Sie sich bitte jederzeit an:

Maja Diem
Sekretariat
081 307 38 07
eMail

Impressionen aus dem WG-Alltag

Im gemeinsamen Leben in der WG lerne ich mir auf die Spur zu kommen.

Die HFS Zizers unterhält als einziger Anbieter in der Schweiz ein integriertes Angebot von gemeinsamem Lernen und Leben. Die Verbindung von Studium und Leben in der WG, bietet ein gutes Übungsfeld, um sozialpädagogisches Wissen, eigenes Erleben und Persönlichkeitsschulung miteiander zu verbinden.

Grundlagen einer spiritualitätssensiblen Sozialen Arbeit

Was gibt mir Kraft? Was trägt mich? Was begeistert mich? Wie kann Spiritualität in die professionelle Begleitung von Menschen integriert werden unter Wahrung der weltanschaulichen Neutralität?

Spiritualität kann sowohl eine Ressource wie auch ein belastender Faktor im Leben von Menschen sein, die mit existentiellen Krisen- und Krankheitssituationen konfrontiert sind. In allen Berufsfeldern der Sozialen Arbeit vom Kleinkind bis zur Seniorin ist die Klientel der Sozialen Arbeit häufig mit belastenden Lebenserfahrungen wie Trauma, Flucht, Ausgrenzung, Verlust, Abhängigkeit oder Krankheit und Tod konfrontiert. Die Frage was dem Leben Sinn und Kraft gibt, ist zentral und erfordert von den Professionellen Sozialer Arbeit Kompetenzen, um Spiritualität im Alltag Raum zu geben und in der sozialpädagogischen Prozessgestaltung systematisch zu berücksichtigen.

Spiritualität war in der Sozialen Arbeit bislang kaum ein Thema, sondern häufig mit Unsicherheit, Sprachlosigkeit oder sogar offener Ablehnung von Seiten der Fachleute verbunden. Dies obwohl der Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz festhält, dass zur Verwirklichung des Menschseins der Klientel neben der physischen, psychischen und sozialen auch die spirituelle Ebene zu berücksichtigen ist.

Spiritualität bezeichnet die Verbundenheit eines Menschen mit dem, was sein Leben trägt, ihn inspiriert und lebendig erhält. Das kann eine Verbundenheit mit Gott sein, mit einem Menschen, mit der Natur, mit einem Tier oder mit der Kunst. Angesichts der multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft und des Trends weg von institutionalisierter Religion zu individueller Spiritualität und weil das Leben der Klientel oft geprägt ist von existentiellen Grenzerfahrungen wie Zerbruch, Trauma, Flucht, Einsamkeit oder Abhängigkeit scheint es zwingend, dass die Soziale Arbeit Spiritualität in ihr Handeln integriert.

Diese Integration erfordert eine Soziale Arbeit, die spiritualitätssensibel ist, die einerseits den Ressourcen von Spiritualität Aufmerksamkeit schenkt und Entwicklungsräume schafft, in denen die Klientel einen selbstbestimmten Umgang mit Spiritualität entwickeln kann, aber andererseits auch spirituell geprägte Einengungen im Alltag wahrnimmt und das Notwendige unternimmt, wenn sie auf Radikalisierungstendenzen aufmerksam wird. Ausgangspunkt ist dabei die Spiritualität der Klientel, massgebend ist die Religionsfreiheit, das Selbstbestimmungsrecht und die spirituelle Mündigkeit der Klientel.

Weil Spiritualität einen besonders sensiblen Bereich der Identität bzw. den Kern des Menschen berührt, braucht es von Seiten der Fachleute eine Haltung der Wertschätzung, der Toleranz und der Neugier. Unerlässlich ist auch der Verzicht auf Beurteilungen und bevormundende Deutungen sowie der Respekt gerade auch bezüglich Spiritualität, die nicht dem eigenen Erfahrungshorizont entspricht. Nur so kann der Gefahr der Manipulation und des spirituellen Missbrauchs vorgebeugt werden.

Neben diesen individuellen Kompetenzen erfordert die Integration von Spiritualität einen strategischen Prozess, der die gesamte Betriebskultur einer Institution betrifft. Entscheidende Voraussetzungen dazu sind u.a. die ausdrückliche Unterstützung durch die strategische und operative Leitung, und das Schaffen von Raum für Austausch und Verständigung darüber, wie man diese Integration gestalten will.