Zweitägige Einführung in die Traumapädagogik
Traumapädagogik ist in aller Munde. Es ist keine Therapieform, sondern eine traumasensible Pädagogik, die hilfreich ist im Umgang und der Begleitung von lebensgeschichtlich belasteten Personen.
Es scheint, dass Traumapädagogik mehr und mehr in der ambulanten und stationären Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Einzug hält. Eine verständliche Pädagogik, die komplexe Sachverhalte nachvollziehbar auf den Punkt bringt. Eine Pädagogik, die nicht scheut, schwierige Themen zu erklären und anzugehen. Eine Pädagogik, mit vielen Aha-Erlebnissen. Eine Pädagogik des Alltags. Eine Pädagogik, die Menschen befähigt, ihr Leben nach einem schwierigen Ereignis selbst in die Hand zu nehmen.
Interessiert, zwei Tage an der Traumapädagogik zu schnuppern? Gespickt mit praktischen Alltagssituationen erfährst du, was der Gute Grund hinter schwierigen Verhaltensweisen sein könnte, bemächtigst die Kinder und Jugendlichen mit Selbstversorgungsansätzen und lernst unter anderem transparente Expertenschaften und die traumapädagogische Grundhaltung kennen.
Haben wir dein Interesse geweckt?
Der Kurs richtet sich an Fachpersonen, und an alle Personen, die lebensgeschichtlich belastete Menschen im Alltag begleiten. (SozialpädagogInnen, Lehrpersonen, KiTa- Angestellte, Seniorenbetreuende, ArbeitsagogInnen, Pflegefamilien und Familien).
Datum
02. April und 18. Juni 2025
Kosten
CHF 580.- (für beide Tage)
Alumni der HFS Zizers und Mitarbeitende Stiftung Gott hilft: CHF 499.- (für beide Tage)
Veranstaltungsort
HFS Zizers
Höhere Fachschule für Sozialpädagogik
Kantonsstrasse 8
7205 Zizers
Programmleitung
Kathrin Heusser
Dipl. Sozialpädagogin HF, Traumapädagogin und Traumazentrierte Fachberaterin DeGPT, Mitarbeiterin Sozialpädagogische Fachstelle SGh im Bereich Pflegefamilien/Fachliche Entwicklung/Erziehungsberatung, Co-Leitung Nachdiplomkurse Traumapädagogik HFS Zizers. Von 2005-2023 Leitung einer Sozialpädagogischen Pflegefamilie
Bettina Eichenberger
Dipl. Sozialpädagogin HF, Erwachsenenbildnerin/Dozentin Höhere Fachschule für Sozialpädagogik, Erlebnispädagogin, traumapädagogische Weiterbildung für Führungskräfte
Veranstalter
Höhere Fachschule für Sozialpädagogik (HFS Zizers)
weitere Informationen
In unserem (pädagogischen) Alltag haben wir es immer wieder mit Menschen zu tun, die in ihren lebensgeschichtlichen Erfahrungen von erheblichen Belastungsfaktoren oder traumatischen Erlebnissen betroffen sind. Sie stellen mit ihren besonderen Anpassungs- und Regulierungsstrategien häufig eine grosse Herausforderung für die Helfenden und Betreuenden dar. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es gerade bei betroffenen Kindern und Jugendlichen zu vermehrten Krisen kommt, welche die Bezugspersonen und Fachkräfte vor grosse Herausforderungen stellen.
Der Begriff Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Wunde. Tatsächlich sind in der Begegnung mit betroffenen Kindern und Jugendlichen nicht nur ihre lebensgeschichtlich verursachten Wunden spürbar, sondern es entstehen auf Grund ihrer oft unverständlichen und teilweise hoch verunsichernden Interaktionen in Beziehungen bei den Bezugspersonen und Fachkräften immer wieder Unsicherheit.
Unter Traumapädagogik verstehen wir eine pädagogische Bewegung, welche die aktuellen Erkenntnisse der Psychotraumatologie und deren Auswirkungen auf die Entwicklung und Verhaltensstrategien der Betroffenen berücksichtigt. Traumapädagogik versteht sich als ganzheitlicher Ansatz, in welchem sich, basierend auf einer verstehenden, wertschätzenden Haltung, viele bekannte pädagogische Methoden und Ansätze einbinden lassen.
Primäres Anliegen der Traumapädagogik ist die Sorge für einen «sicheren Ort» als wichtige und notwendige Grundvoraussetzung für den Bewältigungsprozess von Betroffenen. Dabei geht es sowohl um die innere Sicherheit (Selbstbemächtigung, Traumaverarbeitung, Stabilisierung), als auch um die äussere Sicherheit (Strukturen und Rahmenbedingungen, Haltungen, Stabilität der Betreuungspersonen).
Im Grundkurs Einführungstage Traumapädagogik wird theoretisches Grundlagenwissen vermittelt, welches stark mit der beruflichen Praxis verknüpft ist. Beide Kursleiterinnen verfügen über mehrjährige Erfahrung im Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen und setzten in ihrer alltäglichen Arbeit den traumapädagogischen Ansatz um.
Ziel
Im Kurs «Einführung in die Traumapädagogik» geht es um die wichtigsten Grundlagen der Traumapädagogik. Wir wollen Personen, die mit Menschen leben oder arbeiten, welche belastende Lebenserfahrungen gemacht haben, ein Grundwissen vermitteln, damit schwierige Verhaltensweisen verstanden und eingeordnet werden können. Weiter werden bewährte Methoden weitergegeben, welche die Alltagsgestalltung mit betroffenen Kindern und Jugendlichen besser gelingen lassen.
Themen
Themen Tag 1 – findet am 2. April 2025 statt
- Grundlagen der Psychotraumatologie
- Auswirkungen traumatischer Erfahrungen auf die Beziehungsgestaltung
- Aspekte des „Sicheren Ortes“
- Annahme des „Guten Grundes“
- Pädagogische Hilfestellungen in der Arbeit mit Menschen mit traumatischen Erfahrungen
Themen Tag 2 – findet am 18. Juni 2025 statt
Basis-Wissen der Traumapädagogik (Fortsetzung des ersten Tages)
- Rückblick auf die vergangene Zeit nach Teil I
- Traumapädagogische Grundhaltungen: Transparenz, Partizipation, Expertenschaft, Wertschätzung, Spass und Freude
- Praxisbeispiele und Tools für den Alltag